Einsatz in Schulen
In einer Nachmittags-AG oder im Rahmen einer Projektwoche an Schulen treffen sich jeweils ein neu zugewandertes oder geflüchtetes und ein in Deutschland aufgewachsenes Kind (= Tandem) über einen Zeitraum von neun Wochen für jeweils 60 Minuten.
Integration wird im Programm als beidseitige Aufgabe verstanden, in der die Schüler*innen auf spielerische Weise lernen, die Perspektive der anderen Person (und aller anderen in der Gruppe) zu übernehmen. Dabei geht es auch darum, in der AG eigene Kompetenzen und die Kompetenzen der anderen Schüler*innen kennenzulernen und diese gemeinsam zur Lösung von herausfordernden Aufgaben zu nutzen.
So lernen Kinder und Jugendliche auf niedrigschwellige Weise in kleinen, heterogen zusammengesetzten Gruppen zusammenzuarbeiten und einander in der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen.
Eine Gruppe besteht aus insgesamt maximal sechs Tandempaaren. Die Sitzungen werden durch zwei Coaches (Studierende der Psychologie, der Erziehungswissenschaft, Bildungswissenschaft und des Lehramtes bzw. durch zwei bereits praktizierende Lehrkräfte oder pädagogisches Fachpersonal) angeleitet. Voraussetzung ist eine vorangehende Schulung mit Supervisionsanteilen (für Schulungen s. unter Aktuelles).
Das Programm wurde bereits an insgesamt 12 Berliner Grundschulen unter Beteiligung von mehr als 20 Schulklassen durchgeführt. Zur Weiterentwicklung ihrer Fach- und Methodenkompetenz sowie ihrer personalen Kompetenz im Umgang mit Vielfalt nahmen Lehrkräfte über die Freie Universität Berlin und die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie an Fortbildungen zur Durchführung des Programms teil. Das Projekt wird seit 2018 im Rahmen von Seminaren des Gymnasialen Lehramts jedes Semester an der Leibniz Universität Hannover am Institut für Erziehungswissenschaft angeboten, wobei der Schwerpunkt auf praktischer Anwendung und Simulation in Rollenspielen sowie hohen Feedbackanteilen liegt.